Facetten des menschlichen Bewusstseins
(Spiritual Process)
wer bin ich?
Die klassische Psychologie unterscheidet Unterbewusstsein, Alltags-/Wachbewusstsein und Überbewusstsein – ohne letzteres genauer beschreiben zu können. Am häufigsten bezieht sich die Psychologie auf das Unterbewusstsein und die darin lebenden Kindheitsstrukturen unserer Persönlichkeit. Allein das Unterbewusstsein ist schon mehrschichtig.
Die feinstofflichen Bewusstseinsebenen – welche nur durch Meditation erlebbar sind – sind vielfältig und berührend. Die Kräfte, die unseren Organismus lenken und über die Gefühle beeinflussen, sind gewaltig. Ihre Wirkung auf unseren Körper und unser Leben wird hier durch diese Reise zu sich selbst wieder genauso lebendig wahrgenommen, wie wir als Kind mit offenen Augen die Welt entdeckt haben. Daher ist die Frage wer bin ich?
und die Frage nach dem Sinn des Lebens eine der wichtigsten Fragen, denen sich ein Mensch stellen könnte.
Ramana Maharishi: „Es gibt kein Erreichen des Selbst. Wenn das Selbst erreichbar wäre, würde das bedeuten, dass das Selbst nicht hier und jetzt ist, dass man es erst erreichen muss. Was man neu bekommt, wird man auch wieder verlieren. Es wird also nicht von Dauer sein. Was nicht von Dauer ist, ist es nicht wert, dass man danach eifert. Ich sage also: das Selbst kann nicht erreicht werden. Du bist das Selbst, du bist bereits DAS.“
Den Sinn unseres Lebens erfüllen und erfühlen ist die Lebensaufgabe jeder menschlichen Seele,
ist Antrieb und Glück und erfährt die Unterstützung des Göttlichen.
(Aus dem Englischen, von A. Cohen)
Ohne spirituellen und philosophischen Inhalt ist das menschliche Leben ohne Tiefe. Erst, wenn man den größeren Sinn entdeckt, wird alles anders. In dem Bewusstsein eines tieferen Sinns zu leben erfordert eine völlig andere Orientierung. Denn der Ruf der Evolution verlangt einen konstanten Wandel. Das bedeutet, dass wir uns immer vorwärts bewegen, immer in Richtung etwas Neuem. Die meisten Menschen leben in Richtung Sicherheit und Stabilität. Befreiung ist bereit, ständig aus dem Augenblick heraus mit dem Neuen mitzugehen. Dann wird man sich bewusst, dass Evolution real ist. Ab diesem Zeitpunkt wird die Art und Weise, wie wir leben, völlig anders. Man erhört den Ruf, sich weiter zu entwickeln, über sich selbst hinaus zu wachsen und andere Dimensionen im eigenen Bewusstsein zu entdecken.
Man erkennt: Die Liebe und die Natur dieser Liebe ist ein großes JA – dasselbe Ja, welches am Anfang der Schöpfung da gewesen ist, aus dem Nichts heraus. Man wird bis zu dem Grad aktiviert, an dem man sich vom Ego befreit hat – und ab dort wird man es mehr und mehr erfahren. Es ist wie eine Hand, die einen vorwärts schiebt. Es ist ein Drang, gegen den man sich nicht wehren kann, bei dem man keine Wahl hat. Die Zukunft ruft uns. Wer an diesem Punkt angekommen ist, kann nicht mehr kehrtmachen.