Schock durch Corona, OP oder andere Ereignisse

Unbewusster oder bewusster Schock/Trauma durch plötzliche einschneidende Lebensveränderungen

blauer-Wald-Weg-nebelig-mystisch

Schock durch Corona, OP oder andere Ereignisse

Viele Menschen denken nicht an einen Schock oder Trauma, wenn sie nächtliche Unruhe, unerklärliche Ängste, Schweißausbrüche, Konzentrationsstörungen, Erinnerungslücken oder/und Desinteresse an Lebensinhalten (die ihnen vorher wichtig waren) an sich selbst wahrnehmen. Manche fühlen sich wie versteinert. Wenn dies mit verminderter Leistung, das bisherige Tagespensum oder Anforderungen bedienen zu können einhergeht, vermuten viele eine vorübergehende Depression oder schlicht Stress. Und nicht selten wird diese Diagnose auch von Ärzten bestätigt und mit Tabletten bedient: z.B. mit Schlaftabletten, Hormonen oder Antidepressiva.

Die Ursache:

Die Fachwelt spricht hier von postoperativen kognitiven Störungen, einem psychischen Schock oder auch einer posttraumatischen Belastungsstörung. Der Grund ist ein traumatisches Ereignis, welches vom Nervensystem nicht verarbeitet werden konnte, weil es zu groß und weitreichend und tief gewesen ist. Manchen Menschen ist gar nicht klar, dass sie unter Schock stehen bzw. einen Schock erlebt haben, der nicht verarbeitet werden konnte und nun zu mehr und mehr Funktionsstörungen – auch zu der Einschränkung Gefühle tief und erfüllend zu erleben – führt. Ein Schock eben…

Häufig stehen „vernünftige Kopfmenschen“ seit vielen Jahren unter Schock und wissen es nicht. Sie haben sich daran gewöhnt und halten dies für den Normalzustand. Nur wenn sie emotional überreagieren, sie von offensichtlichen Kleinigkeiten aus dem inneren Gleichgewicht gebracht werden oder alltägliche Belastungen nicht mehr standhalten können, bemerken sie, dass etwas nicht stimmen kann.

Besonders auffällig wird es, wenn nach einer OP plötzlich alles gravierend anders ist. Wenn man das Leben nicht mehr lebenswert empfindet, emotional wie eingefroren ist, nur noch funktioniert. Studien haben ergeben, dass mehr Menschen als gedacht von Schocksymptomen nach einer OP berichten, wenn sie während der OP wach geworden sind und nach-anästhesiert werden musste. Sie selbst wissen nichts davon – das Bewusstsein, welches wieder eingeschlafen ist, vergisst. Das Ereignis wird sofort ins Unterbewusstsein verschoben. Und dort wirkt es sich aus, da die prägenden 4/5 unserer Ich-Persönlichkeit unbewusste Verhaltensweisen und nur 1/5 einflussnehmendes Alltags-Bewusstsein sind.

Doch nicht alle Schockzustände oder Traumen finden plötzlich statt. Manche entwickeln sich schleichend, zunächst unauffällig. Die Menschen hoffen z.B., dass sich die einschneidende Situation im Leben, die sie nicht verarbeiten können, noch einmal ändert, dass z.B. der Partner, der sie verlassen hat, wieder zurück kommt, dass man einen schöneren Job findet usw. Doch wenn die Veränderung dauerhaft zu sein scheint, tritt unter Schockbedingungen eine nachhaltige Persönlichkeitsveränderung ein.

Erst wenn es im Freundeskreis auffällt oder der Partner darauf hinweist, dass man den Eindruck hat, man würde mit einer anderen Person zu tun haben – also dass nicht nur eine vorübergehende Veränderung im Charakter stattgefunden hat, wird man hellhörig. „Seit wann?“ wird dann gefragt. „Seit Deiner OP“ oder „seit der Corona-Krise“ usw. und erst dann wird es einem bewusst. Was ist da passiert?

Man braucht nicht einmal direkt selbst betroffen zu sein von dem Ereignis, welches den unbewussten Schock ausgelöst hat. Angehörige, Freunde, Nachbarn, denen etwas passiert ist, die eine OP hatten, krank geworden sind oder die Beteiligung an einem Autounfall (auch als Zeuge) kann irrationale Verhaltensweisen auslösen, die man sich in ihrer emotionalen Heftigkeit nicht erklären kann. Auch die allgemeinen Maßnahmen während der Corona-Zeit könnten bei vielen Menschen unbewusste Ähnlichkeit mit einer Bedrohung wie im Krieg assoziieren, also Todesangst (die man sich vielleicht nicht wirklich eingesteht) berührt haben und deshalb zu solch unvernünftigen Effekten führen, wie Klopapier horten. Klopapier schenkt Sicherheit?

Was passiert im Körper?

Die physischen Schmerzen während einer OP werden durch die Anästhesie unterdrückt. Doch vom Bewusstsein werden sie abgelesen und als Angriff empfunden. Auch im Gehirn werden durch den Stress Entzündungszellen aktiv, die normalerweise durch den Parasympathikus blockiert werden. Ist der Stress allerdings zu groß, kann das Gehirn tatsächlich geschädigt werden, wenn man nicht früh genug beginnt, die auftretenden Störungen zu beheben so lange sie noch reversibel sind.

Vor allem Menschen, die Blutdruck senkende Mittel nehmen oder wassertreibende Medikamente, die auf das zentrale Nervensystem wirken, sind besonders gefährdet und können alle Arten von Traumen oder Schocks nicht gut verarbeiten. Auch Menschen, die bereits vorher mit Hilfe von Antidepressiva, Homöopathie oder ähnlichem in die Gefühle eingegriffen und die Verarbeitungsfähigkeit ihres Systems gedämpft haben, können von einem Schock überfordert sein.

Was passiert in der Psyche?

Durch einschneidende Erlebnisse, die man selbst erlebt oder deren Zeuge man wurde, wird man sich der Verletzlichkeit des eigenen Körpers bewusst. Man realisiert auf einmal, dass dieses Leben kostbar ist und jeden Augenblick zu Ende sein kann. Das ist ein Schock. Normalerweise lebt und plant man so, als ob man noch viele Jahre Zeit hätte: für seine Träume, für seine Ziele, für die Erfüllung einer Herzenssehnsucht nach Glück oder Frieden….

Durch die Realisierung des möglichen eigenen Sterbens wird das vorherige Leben in Frage gestellt. Die Prioritäten des Lebens verschieben sich. Ein Umdenken hin zu einer neuen Lebensausrichtung in Gang, welches häufig ein Konflikt mit dem bisherigen Leben und den Erwartungen der Menschen in seiner Umgebung auslöst. Die Lösung aus dem Alten geschieht langsam und ist nicht leicht.

Die Lösung

Durch Hinwendung zu sich selbst, Meditation und die Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen entwickelt sich ein deutlicheres Selbstbild und Klarheit über die eigenen Wünsche und Bedürfnisse – statt die der anderen. Die Klarheit wird dann immer kraftvoller, dass man sich selbst im Leben wichtig nehmen sollte, da das Leben schneller vorüber sein könnte, als gedacht.

Die spirituellen Meister empfehlen seit Jahrtausenden:
Zuerst finde Dich, Dein Selbst. Erfülle den Sinn Deines Lebens.
Und dann kümmere Dich um alles andere....

Wenn das Leben morgen zu Ende wäre,
würdest Du dann zufrieden gehen können?
Hättest Du vom Herzen her den Sinn Deines Lebens erfüllt?